Foto oben: Plakatwand, Heidelberg 1989

Botschaften von den Wänden
Plakate und Graffiti im Dialog

Ausstellung 18.1. - 16.3. 1990, Gemeindezentrum Arche, Neckargemünd


„Wo immer Waren zum Verkauf angezeigt wurden – ob in Intelligenzblättern ... oder auf Maueranschlägen – , das ihnen Gemeinsame ist dies: daß sie der öffentlichen Anzeige notwendig bedürfen, weil sonst niemand von ihrem Dasein wüßte. … Die Idee der Konkurrenz ist der Geschäftswelt noch fremd.“
W. Sombart, „Der moderne Kapitalismus“, über Werbung im 18. Jhdt.

Das ist sehr lange her... In der Bundesrepublik entwickelte sich mit dem „deutschen Wirtschaftswunder" eine Vielzahl miteinander konkurrierender Produkte. Auf dem zunehmend gesättigten Markt bestand die Kunst der Werbung nun darin, die Aufmerksamkeit der Käufer auf ein spezielles Produkt zu lenken – weil ja sonst niemand von seinem Dasein wüsste!

In den achtziger Jahren schüttelte die Werbung die „Biederkeit" früherer Produktpräsentationen von sich ab und mutierte zur „wahren Kunst fürs Volk“ - so verkündet von dem damaligen Werbe„papst“ Michael Schirner von der Werbeagentur GGK. Plakate seien Kunstwerke und Straßen die Museen der Gegenwart. Die Zeitgeiststile hießen „Zigaretten-Kunst“, „Hamburger-Kunst“ etc.

 

Fortsetzung und Bilderschau